Unter Vitamin D versteht man eine ganze Gruppe von fettlöslichen Substanzen, die der Körper für den Stoffwechsel braucht. Von den D Vitaminen ist D3 das bedeutendste. D Vitamine gelangen in Vorstufen in den menschlichen Körper oder werden durch Sonnenlicht gebildet. Im zweiten Schritt müssen sie von der Leber umgewandelt werden.
Vitamin D-Supplementierung senkt die Sterblichkeit an Krebs um rund 13 Prozent – über alle Krebserkrankungen hinweg
Die D-Vitamine werden für den Stoffwechsel, das Immunsystem und den Knochenaufbau benötigt. D-Vitamine bewirken:
die Regulation des Mineralstoff-Haushalts
die Aufnahme von Kalzium, Magnesium und Phosphaten aus der Nahrung
Eine Regulation des Kalziumhaushalts zur Härtung von Knochen und Zähnen und Muskelkraft
Den Großteil des für den Körper nötigen Vitamins (circa 80 Prozent) bildet er selbst – in der Haut, mithilfe von UV-Strahlung. Die übrigen 20 Prozent des Bedarfs nimmt er über die Nahrung auf.
Um Vitamin D zu bilden braucht der Körper Sonne und gesunde Nahrung
Neue Studien zeigen: Die regelmäßige Einnahme von Vitamin D könnten 300.000 Lebensjahre gewonnen werden. Offenbar sinkt die Krebssterblichkeit durch Vitamin D-Supplementierung um rund 13 Prozent – über alle Krebserkrankungen hinweg*.
Gleich drei Metaanalysen klinischer Studien haben in den letzten Jahren ergeben, dass eine Vitamin-D-Supplementierung mit einer Verringerung der Sterberate an Krebs um etwa 13 Prozent einherging, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg im Februar 2021.
Ein weiteres Ergebnis der Studien: Vitamin D reduziert bei Krebs das Risiko für schweren Verlauf um bis zu 38 Prozent – allerdings nur bei normalen, nicht übergewichtigen Patienten Übergewicht hemmt dagegen die positive Wirkung von Vitamin D, auch dies ergaben die Studien. Man vermutet, dass es die chronischen Entzündungsprozesse bei Übergewichtigen sind, die zu einer eingeschränkten Wirkung des Vitamin D beitragen.
Krebspatienten weisen häufig Vitamin-D-Mangel auf
Bei Krebspatienten mit einem schweren Krankheitsverlauf wurde eine Vitamin-D-Mangelrate von bis zu 72 Prozent nachgewiesen. Ausreichend Vitamin D sei dagegen mit einer Risikoreduktion von insgesamt 17 Prozent für fortgeschrittenen Krebs verbunden. Vitamin D kann Krebs also nicht grundlegend verhindern – es kann jedoch maßgeblich den Verlauf und das Sterberisiko beeinflussen.
Studien haben gezeigt, dass Menschen, die in der Nähe des Äquators leben, wo Sonnenlicht mehr Vitamin D produziert, eine geringere Neuerkrankung und Sterblichkeitsrate bei bestimmten Krebsarten aufweisen. So werden in einigen Ländern bestimmte Nahrungsmittel seit vielen Jahren mit Vitamin D angereichert – etwa in Finnland, wo die Sterberaten an Krebs um rund 20 Prozent niedriger sind als in Deutschland. Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung weisen in den Wintermonaten einen Vitamin D-Mangel auf. Hinzu kommt, dass die Haut bei älteren Menschen die Fähigkeit verliert, in der Haut Vitamin D zu bilden. Dies führte zu der Beobachtung, dass eine Covid-19-Erkrankung bei Menschen mit einem Vitamin D-Defizit häufig schwerer verläuft.
Hat Vitamin D auch Auswirkungen auf einen Covid-19-Verlauf?
Für einen positiven Effekt spricht auch, dass die Behandlung mit Calcifediol, einem Vitamin D-Derivat mit raschem Wirkungseintritt, in einer offenen randomisierten Studie verhinderte, dass COVID-19 Patienten auf einer Intensivstation behandelt werden mussten.** Auch das Sterberisiko wurde gesenkt. Nun wird weiter untersucht, ob Vitamin D tatsächlich den Krankheitsverlauf von Covid 19 abschwächen kann.
*Über diese Zahlen berichten die DKFZ-Forscher in der Fachzeitschrift „Molecular Oncology“.
** Veröffentlich im Lancet, 2021
Fotos: pixabay
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