Dr. Mohamed Ali Zayen auf der "ICHO 2025" in Seoul, Südkorea
- Hyperthermie Zentrum
- 14. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Sept.
14. International Congress of Hyperthermic Oncology
Vom 10. Bis 13. September 2025 treffen sich internationale Ärzte und Wissenschaftler auf dem 14. Internationalen Kongress für Hyperthermische Onkologie. Die Tagung bringt weltweit führende Fachleute, Ärzte, Forschende und klinisch tätige Expertinnen und Experten zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Innovationen auf dem Gebiet der hyperthermischen Onkologie zu präsentieren und zu diskutieren.

Im Mittelpunkt der Präsentationen stand die Rolle von Hyperthermie (der kontrollierten Überwärmung von Tumoren) als ergänzende Therapie in der Krebsbehandlung, meist in Kombination mit Radiotherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie.
Ziel: Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle, Steigerung der Wirksamkeit bestehender Therapien, Reduktion von Nebenwirkungen und Exploration neuer biologischer Mechanismen.
Bereiche:
Klinische Studien (v.a. Brustkrebs, Hautkrebs, Pankreas-, Leber- und Hirntumoren)
Immunologische Effekte (z. B. Einfluss auf T-Zellen)
Technische Entwicklungen (z. B. neue Geräte, Modelle zur Temperaturplanung, Thermometrie)
Systematische Reviews und Registerprojekte
Zentrale Ergebnisse:
Brustkrebs-Rezidive: Kombination aus Radiotherapie und Hyperthermie zeigte hohe Überlebensraten (6-Monats-OS 95,6 %) und gute lokale Kontrolle, ohne schwere zusätzliche Toxizitäten.
Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Erste Phase-III-Protokolle prüfen, ob Hyperthermie bei reduzierter Strahlendosis gleichwertig wirkt und Nebenwirkungen verringert.
Mesotheliom: Fallbericht zeigte erfolgreiche Kombination aus Operation und intrathorakaler Chemotherapie mit Hyperthermie.
Schmerztherapie: Hyperthermie konnte bei fortgeschrittenen Tumoren Schmerzen signifikant lindern (p=0,004), ohne die Lebensqualität zu verschlechtern.
Biologische Mechanismen:
Hyperthermie induziert keinen stabilen Hitzeschutz (Thermotoleranz) in Krebszellen, was bedeutet, dass wiederholte Anwendungen effektiv bleiben .
Immunologische Effekte:
Erhöhung von CD4+ und CD8+ T-Zellen bei Brustkrebs, teilweise mit besserem Ansprechen assoziiert.
Technologische und methodische Fortschritte:
Entwicklung robuster Modelle zur Behandlungs-Planung, die Temperaturunsicherheiten berücksichtigen und die Strahlentherapie optimieren.
Neueste Geräte ermöglichen bessere Erwärmung auch bei tieferliegenden Tumoren, obwohl bei Brusttumoren >4 cm Tiefe technische Grenzen bestehen.
Aufbau des Schweizer Nationalen Hyperthermie-Registers zur systematischen Erfassung von Routinedaten, was die Evidenzbasis deutlich verbessern soll.
Bahnbrechend waren die Präsentationen der erfolgreichen Synergien mit Strahlentherapie und Immuntherapie. Die größten Herausforderungen für die Zukunft liegen hier in den Bereichen Technik (gleichmäßige Erwärmung) und Datenstandardisierung.
Der Kongress in Seoul zeigt einmal mehr, dass Hyperthermie auf dem Weg ist, von einer nur begleitenden Therapie zu einem integralen Bestandteil moderner onkologischer Therapiekonzepte zu werden.



