Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs)
Definition des Harnblasenkarzinoms
Harnblasenkarzinome (Blasenkrebs) sind bösartige Tumoren des Urogenitalsystems. 95 Prozent aller Blasenkarzinome sind von urothelialem Ursprung, sie gehen von der inneren Schleimhaut der Harnblase aus. 5 Prozent werden den Adeno- und Plattenepithelkarzinomen zugeordnet. Die Tumoren sind gewöhnlich Plattenepithelkarzinome.
Jährlich erkranken in Deutschland 15.000 Menschen an Blasenkrebs. Dabei sind doppelt so viele Männer betroffen wie Frauen.
Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko einer Erkrankung signifikant. Nur 0,2 Prozent aller Patienten sind jünger als 20 Jahre. Männer sind durchschnittlich 73 Jahre, Frauen 77 Jahre alt.
Ursachen des Harnblasenkarzinoms
Als ursächlich für die Entstehung von Blasenkrebs gelten chronische Entzündungen (einschließlich Parasiteninfektionen), Tabakkonsum, die Aufnahme bestimmter chemischer Substanzen (beispielsweise aromatische Amine und 2-Naphthylamin).
In zahlreichen Berufen ist der Kontakt zu solchen krebsverursachenden Stoffen möglich und Blasenkrebs als Berufskrankheit anerkannt. Dazu zählen Arbeiter in der Chemie-, Stahl- und Lederindustrie, Automechaniker sowie Zahntechniker und Friseure. Aber auch Strahlentherapie, abwehrunterdrückende Medikamente und künstliche Süßungsmittel können Blasenkrebs verursachen.
Eine erhöhte Inzidenz des Blasenkarzinoms findet sich bei Patienten mit chronischen Harnwegsinfekten.
Symptome des Harnblasenkarzinoms
Das klassische Symptom des Blasenkrebses ist die Beimengung von Blut im Urin, ohne dass dabei Schmerzen auftreten. Dies kann mit bloßem Auge erkennbar sein oder auch nur im Labor bei einer Untersuchung des Urins auffällig werden. Der Tumor kann in seltenen Fällen auch Schmerzen verursachen, wenn durch geronnenes Blut die Harnröhre verstopft wird.
Im Spätstadium kann es durch einen großen Tumor zu einem Harnstau oder einer Nierenstauung kommen (wenn der Tumor den Blasenaus- oder -eingang verlegt) und damit verbunden zu Schmerzen im Bereich der Harnblase oder der Flanken. Falls Knochenmetastasen vorliegen, machen sich diese häufig durch Schmerzen der betroffenen Skelettanteile bemerkbar.
Behandlung des Harnblasenkarzinoms
Die Heilungsaussichten sind bei früh entdecktem Krebsleiden gut. Bei bereits ausgedehnter Erkrankung mit dem Vorliegen von Metastasen ist keine ursächliche Heilung mehr möglich. Ein vielversprechender Ansatz zur Therapie von Harnblasenkrebs ist die photodynamische Therapie (PDT).
Für die Behandlung wird ein lichtsensibler Stoff verabreicht, der sich im Tumorgewebe der Harnblase anreichert. Nach einer Bestrahlung mit rotem Licht entfaltet sich in den Tumorzellen eine gewebezerstörende Wirkung und das bösartige Gewebe eliminiert sich so selbst.