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Neu entdeckt: Pflanzlicher Wirkstoff der Korallenbeere gegen Krebs und Asthma

Die ursprünglich aus Asien stammende „Ardisien-Pflanze“, auch Korallenbeere oder gekerbte Spitzblume genannt, produziert nach der Blütezeit rote Beerenfrüchte. Diese sehen nicht nur sehr hübsch aus – sondern sind für Menschen und Tiere leicht giftig.



Wie Forscher der Universität Bonn jetzt erstmals bestätigten, produziert die Pflanze in ihren Blättern einen Wirkstoff, das als natürliche „Allzweckwaffe“ gegen Krebs und Asthma eingesetzt werden kann. Der in den Blättern enthaltene Wirkstoff wird als Schrittmacher einer neuen Gruppe hochwirksamer Medikamente gehandelt, er wird mit der Formel "FR900359" oder der Abkürzung "FR" bezeichnet.


Wie das Fachmagazin Nature Communications mitteilte, gelang es den Forschern, ein Bakterium zu finden, dass sich im Labor züchten lässt und die Substanz FR900359 enthält. (https://www.nature.com/articles)


Denn bisher war es sehr mühsam, die Substanz in größeren Mengen aus der Pflanze zu gewinnen, diese ist warmes Klima gewöhnt, und gedeiht in westlich-europäischen Gefilden nur in Gewächshäusern oder als Zimmerpflanze. Doch die Forschenden der Universität Bonn haben dieses Problem jetzt offenbar gelöst. Denn die Korallenbeeren stellen den Wirkstoff nicht selbst her, sondern beherbergen in ihren Blättern Bakterien, die das für sie übernehmen. Und diese neu entdeckten Bakterien sollen zur Herstellung des Wirkstoffs künftig verstärkt im Labor eingesetzt werden.


Speziell für die Krebsforschung könnte das ein Durchbruch sein. FR900359 ist fähig, in den Zellen eine wichtige Gruppe von Signalmolekülen zu hemmten, die Gq-Proteine.

Gq-Proteine sind die Notruf-Zentrale der Zelle: Hier laufen die Signale der Zelle zusammen und werden so aktiviert. Sie schalten dann ihrerseits bestimmte Stoffwechselprozesse an oder aus. Der besondere chemische Aufbau des Wirkstoffs hemmt nicht nur einzelne Signalwege, sondern das Protein für die Schaltstelle; es ist demnach um ein vielfaches effektiver. Die Gene des Bakteriums lassen sich im Labor zielgenau verändern, um ihre Arbeit an den krankhaft veränderten Zellen aufzunehmen, ohne gesundes Zellgewebe durch die ursprünglich in der Pflanze enthaltene Giftigkeit zu beeinträchtigen.


Foto: pixabay

 

Hyperthermie Zentrum Hannover


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