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Neue Studie zur Hyperthermie bei nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinomen

Das Harnblasenkarzinom ist eine schwerwiegende bösartige Krebsart, an der pro Jahr circa 30.000 Menschen neu erkranken. Bösartige Neubildungen der Harnblase gehören zu den zehn häufigsten Tumorarten weltweit. Dabei ist das Harnblasen- nach dem Prostatakarzinom der zweithäufigste urologische Tumor. Männer sind doppelt so oft betroffen als Frauen, die Rate zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. Das wichtigste Kriterium für die Entstehung ist das Rauchen; auch wenn „nur“ passiv geraucht wird, besteht ein erhöhtes Risiko für bösartige Neubildungen.** Dieser Blasenkrebs weist zudem ein hohes Risiko für ein Rezidiv auf, das heißt, er tritt häufig erneut auf – und: bei dieser Krebsart erscheint der Tumor an der gleichen Stelle. Sieben von zehn Patient erkranken an einem nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom, das heißt, der Tumor ist begrenzt auf die Schleimhaut. Bei den anderen Erkrankten hat der Krebs den Muskel erfasst.


Rezidivrate kann mit Hyperthermie „signifikant sinken“


Eine aktuelle Studie** untersucht die möglichen therapeutischen Wirkungen einer lokoregionalen Hyperthermie in Kombination mit einer Chemotherapie bei Patienten mit nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom mit dem Ergebnis: regionale Hyperthermie hat einen synergistischen Effekt auf die Wirkung von Chemotherapeutika und kann die Rezidivrate „signifikant senken“.

Untersucht wurden Patienten mit einem nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom mit mittlerem/hohem Risiko, die mit intravesikalem Mitomycin (IM-Gruppe) oder lokoregionaler tiefer Hyperthermie in Kombination mit intravesikalem Mitomycin (CHT-Gruppe) behandelt wurden. Das Ergebnis: Die Rezidivrate nach 12 Monaten war deutlich niedriger:

„The recurrence rate at 12 months was significantly lower in the CHT group than in the IM group; this trend persisted at 24 months. The recurrence-free survival was also significantly higher in the CHT group than in the IM group. No tumor recurrence was noted in patients who received a thermal dose of ≥4 CEM43.“


Die Aussage der Studie: Wird die intravesikale Chemotherapie mit lokoregionaler Tiefen- Hyperthermie kombiniert, kann bei den in der Studie erfassten Patienten die Rezidivrate im Vergleich zur alleinigen intravesikalen Chemotherapie „signifikant sinken“. Denn die Tiefenhyperthermie kann Tumore erreichen, die sich in tieferem Gewebe befinden. Die Behandlung kann demnach nicht nur die Chemotherapie verstärken, sondern das Tumorgewebe gezielt angreifen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft ergänzt: „Regionale Tiefenhyperthermie eignet sich auch zur Behandlung von fortgeschrittenen Enddarmtumoren, ausgedehntem Prostatakrebs, Gebärmutterhalskrebs, Blasenkrebs und Keimzelltumoren bei jungen Patienten.“ *http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2016/11883/pdf/SchaeferLarissa_2015_12_21.pdf **https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34775895/

 

Hyperthermie Zentrum Hannover

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