Neue Studie zur Hyperthermie bei nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinomen

Aktualisiert: 8. März 2023

Das Harnblasenkarzinom ist eine schwerwiegende bösartige Krebsart, an der pro Jahr circa 30.000
 
Menschen neu erkranken. Bösartige Neubildungen der Harnblase gehören zu den zehn häufigsten
 
Tumorarten weltweit. Dabei ist das Harnblasen- nach dem Prostatakarzinom der zweithäufigste
 
urologische Tumor. Männer sind doppelt so oft betroffen als Frauen, die Rate zu erkranken steigt
 
mit zunehmendem Alter. Das wichtigste Kriterium für die Entstehung ist das Rauchen; auch wenn
 
„nur“ passiv geraucht wird, besteht ein erhöhtes Risiko für bösartige Neubildungen.**
 
Dieser Blasenkrebs weist zudem ein hohes Risiko für ein Rezidiv auf, das heißt, er tritt häufig
 
erneut auf – und: bei dieser Krebsart erscheint der Tumor an der gleichen Stelle.
 
Sieben von zehn Patient erkranken an einem nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom, das heißt, der
 
Tumor ist begrenzt auf die Schleimhaut. Bei den anderen Erkrankten hat der Krebs den Muskel
 
erfasst.

Rezidivrate kann mit Hyperthermie „signifikant sinken“

Eine aktuelle Studie** untersucht die möglichen therapeutischen Wirkungen einer lokoregionalen
 
Hyperthermie in Kombination mit einer Chemotherapie bei Patienten mit nicht-muskelinvasiven
 
Blasenkarzinom mit dem Ergebnis: regionale Hyperthermie hat einen synergistischen Effekt auf die
 
Wirkung von Chemotherapeutika und kann die Rezidivrate „signifikant senken“.
 

Untersucht wurden Patienten mit einem nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom mit
 
mittlerem/hohem Risiko, die mit intravesikalem Mitomycin (IM-Gruppe) oder lokoregionaler tiefer
 
Hyperthermie in Kombination mit intravesikalem Mitomycin (CHT-Gruppe) behandelt wurden. Das Ergebnis: Die Rezidivrate nach 12 Monaten war deutlich niedriger:
 

„The recurrence rate at 12 months was significantly lower in the CHT group than in the IM group;
 
this trend persisted at 24 months. The recurrence-free survival was also significantly higher in the
 
CHT group than in the IM group. No tumor recurrence was noted in patients who received a
 
thermal dose of ≥4 CEM43.“

Die Aussage der Studie: Wird die intravesikale Chemotherapie mit lokoregionaler Tiefen-
 
Hyperthermie kombiniert, kann bei den in der Studie erfassten Patienten die Rezidivrate im
 
Vergleich zur alleinigen intravesikalen Chemotherapie „signifikant sinken“. Denn die
 
Tiefenhyperthermie kann Tumore erreichen, die sich in tieferem Gewebe befinden. Die Behandlung kann demnach nicht nur die Chemotherapie verstärken, sondern das Tumorgewebe gezielt
 
angreifen.


 
Die Deutsche Krebsgesellschaft ergänzt: „Regionale Tiefenhyperthermie eignet sich auch zur
 
Behandlung von fortgeschrittenen Enddarmtumoren, ausgedehntem Prostatakrebs,
 
Gebärmutterhalskrebs, Blasenkrebs und Keimzelltumoren bei jungen Patienten.“
 

 
*http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2016/11883/pdf/SchaeferLarissa_2015_12_21.pdf
 
**https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34775895/


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